Mit Aktionskunst die Kunst des Lernens lernen?

„Die Imagonharfe“ - ein Kunstprojekt, das Menschen wandelt!

Soziale Kunst ist eine eigenständige, zeitgemäße Kunstrichtung. Sie betont die „Kunstfertigkeit“ des Menschen, kreativ miteinander umzugehen und soziale Prozesse zu gestalten. Die Freie Schule Glonntal geht hier sehr unkonventionelle, kreative Wege und bietet so den Raum, mithilfe der Kunst den dynamischen Prozess aktiven Lernens bewusst zu gestalten. Im Münchner Herkulessaal können sich 1200 Gästen an diesem Abend der „Aufführung“ spannende Einblicke verschaffen, in den Prozess der lebhaften Auseinandersetzung mit den Themen Musik und Tanz, aber auch mit dem eigenen Lebensumfeld, mit Einflussmöglichkeiten und Lösungsansätzen.

Soziale Kunst – was ist das, was will sie? Sir Simon Rattle, Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, hat es vorgemacht. 2002 rief er zusammen mit seinem Orchester das „Education-Programm“ ins Leben. In dem berührenden Dokumentarfilm „Rhythm is it!“ wurde das erste Education-Projekt sensibel begleitet. So gelang es dem Film, Tausende von Zuschauern, Schülern, Lehrern und Eltern zu inspirieren. 2014 wird dieser Bereich der Kunst von der Freien Schule Glonntal (FSG) mit dem Stück „Die Imagonharfe“ wieder aufgegriffen und das Ziel ist ebenso ehrgeizig. Man möchte ein großes Publikum erreichen. Schulleiter Hartmut Lüling fasst den pädagogischen Hintergrund in eigenen Worten zusammen: „Mit unserem Lernkonzept wecken wir bei den Schülern das Verständnis für soziale und ökonomische Zusammenhänge, schaffen Problembewusstsein und fördern Lösungskompetenz. Ich sehe die Schule in einer großen Verantwortung für die Gesellschaft von morgen. Kunst ist dafür ein bedeutender Schlüssel – sie kann verwandeln: den, der sie macht und den, der sie betrachtet.“

Um den künstlerischen Entwicklungsweg optimal zu nutzen, haben Schüler, Lehrer, Mitarbeiter und Eltern seit Schuljahresbeginn zusammen gewirkt. Diese intensive Arbeit war für alle Beteiligten zutiefst bewegend. Die Begeisterung ist bei den Proben in der Aula stets zu spüren. Das Ergebnis sollte man sich nicht entgehen lassen und der Herkulessaal der Residenz im Herzen Münchens bietet den passenden Rahmen. Soviel sei schon verraten: Bei dem Stück „Die Imagonharfe – Seitenspiele und Bildungsimpulse in 4 Akten“ handelt es sich um ein unkonventionelles Aktionskunstwerk, dass die politische Lage in der Welt und in der Gesellschaft, aber auch im kleinen Klassenzimmer widerspiegelt. „Die Welt triftet – im Kleinen wie im Großen – in Richtung eines gefährlichen Schwarz/Weiß-Denkens ab. Kriege in weltweiten Krisengebieten spitzen sich zu, aber auch in unserem noch recht beschaulichen Alltag brodelt es bedenklich. Die krassen Gegensätze pendeln unter anderem zwischen Geiz und Verschwendungssucht, Minderwertigkeitsgefühl und Größenwahn, Leistungsdruck und Wohlstandsverwahrlosung. Mit der Sprache der Kunst machen wir das Dilemma sichtbar. Und zeigen eine Lösung auf, die in einer stabilen, gesunden Mitte liegt.“

Mehr als aus allen wohlmeinenden Worten im Unterricht haben die Kinder aus den Proben gelernt. Die intensive Zeit des Probens zeigte, dass sich von der 1. bis zur 12.Klasse, das Interesse und die Empathie für die Mitschüler besonders entfalten konnte. Die Kinder lösen ihre Konflikte gemeinsam, bleiben dabei fair und sind im Umgang miteinander gleichzeitig lockerer und selbstbewusster, aber auch emphatischer und achtsamer geworden.

„Tatsächlich ist gerade die Kunst unsere große Lehrmeisterin, die uns durch Freude und Begeisterung, aber auch durch konsequente Arbeit das Durchhaltevermögen, die Kreativität und eine immer feiner werdende Wahrnehmungsfähigkeit, eine Art „exakte Phantasie“ erschließt“, fasst Hartmut Lüling seine Gedanken zusammen. „ Sie schafft die Fähigkeit, aus der sich der praktische Sinn für die rechte Tat im rechten Augenblick eröffnet, um ‚Geistesgegenwart‘ im steten Wandel leben zu können. Das macht uns zu wirklichen „Unternehmern“, beruflich und biographisch. Wir können so zu wahren Lebenskünstlern werden.“

Eine Reservierung über die Homepage www.freie-schule-glonntal.de ist aus organisatorischen Gründen unbedingt erforderlich. Der Eintritt ist frei – Spenden jedoch herzlich willkommen.

*Der Abdruck ist frei. Wir bitten um ein Belegexemplar.


Kurzportrait: Freie Schule Glonntal

2007 wurde die Freie Schule Glonntal mit großer Einsatzbereitschaft von Lehrern, Eltern und Schülern gegründet. Sie ist eine private offene Ganztagesschule mit integrativem Ansatz und einheitlichem Bildungsgang von der 1. bis zur 12. Klasse, wie Grundschule und Gymnasium mit anschließendem Abitur oder Mittlerer Reife Prüfung.

Zugrunde liegt der staatlich genehmigte Lehrplan der Waldorfschulen. Das pädagogische Konzept wurde allerdings erheblich erweitert, um eine vertiefte Erlebnispädagogik, sowie Kunst und einer ganzheitlichen Naturwissenschaft als zentrales Anliegen. Die Schule steht unter Leitung von Hartmut Lüling, einem Erlebnispädagogen und Lehrer aus Leidenschaft.

Auf Grund ihrer vielfältigen gesundenden und integrativen Aspekte bietet die Schule nachhaltige Möglichkeiten, Kinder und Jungendliche in besonderen Lebenssituationen zu integrieren. Die Höhe des Schulgeldes wird im Gespräch mit den Eltern individuell ermittelt und nach finanziellen Möglichkeiten festgelegt.